Die Behandlung der Skoliose im Kindesalter
Neben der Schroth-Therapie kommen häufig (vor allem bei Kleinkindern) folgende Therapieformen zur Anwendung:
1. Manuelle Therapie
Manuelle Therapien, wie die osteopathische Behandlung, sind sanfte Techniken, die darauf abzielen, die Beweglichkeit und Funktion der Wirbelsäule zu verbessern. Osteopathen verwenden gezielte Handgriffe, um die Muskulatur und das Skelettsystem zu mobilisieren und mögliche Blockaden zu lösen. Diese Methode kann bei jüngeren Kindern, die noch zu jung für intensivere Physiotherapie-Programme sind, eine Alternative sein.
2. Vojta-Therapie
Die Vojta-Therapie ist eine neurophysiologische Behandlungsmethode, die bei Säuglingen und Kleinkindern eingesetzt wird. Sie basiert auf der Stimulation bestimmter Reflexmuster, die die Körperhaltung und Bewegungsmuster des Kindes positiv beeinflussen können. Diese Methode wird oft bei Kindern mit motorischen Entwicklungsverzögerungen oder neurologischen Störungen angewendet, kann aber auch bei Skoliose unterstützend wirken.
4. Kindgerechte Physiotherapie
Physiotherapie, die speziell für junge Kinder angepasst ist, kann durch spielerische und altersgerechte Übungen dazu beitragen, die Körperhaltung zu verbessern und die Muskulatur zu stärken. Die Übungen sind oft in Form von Spielen oder Bewegungsaktivitäten gestaltet, um das Interesse des Kindes zu wecken und die Therapie positiv zu gestalten.
5. Bobath-Konzept
Das Bobath-Konzept ist eine ganzheitliche Therapieform, die ursprünglich für Menschen mit neurologischen Störungen entwickelt wurde. Es kann jedoch auch bei Kindern mit Skoliose oder anderen Haltungsproblemen angewendet werden. Ziel ist es, durch spielerische und alltagsnahe Aktivitäten die Bewegungsentwicklung und Körperhaltung zu fördern.
Für sehr junge Kinder ist es wichtig, dass die Therapie sanft und spielerisch gestaltet wird, um Überforderung zu vermeiden und die natürlichen Bewegungsmuster des Kindes zu fördern. Die Wahl der richtigen Therapie hängt von der individuellen Situation des Kindes ab.