
Skoliose frühzeitig erkennen
Eine Skoliose ist nicht immer einfach zu erkennen, insbesondere wenn sie noch nicht so ausgeprägt ist. Umso früher eine Skoliose jedoch erkannt wird, desto besser sind unter Umständen die therapeutischen Möglichkeiten.
Indikatoren für eine Skoliose können sein:
- Steht eine Schulter höher als die andere?
- Ragt ein Schulterblatt stärker hervor?
- Sind die Schlüsselbeine, Rippen oder Brüste ungleich?
- Erscheint die Taille asymmetrisch?
- Steht eine Hüfte weiter heraus als die andere? Dies erkennt man an der Kleidung bei empfindlichen Stoffen gut am verstärkten Pilling an einer Seite.
- Rippenbuckel
- Lendenwulst
Die medizinische Diagnose
Den Rippenbuckel und die Lendenwulst kann man am besten erkennen, wenn die betroffene Person sich nach vorne beugt und man von hinten auf den Rücken schaut (sogenannter Vorbeuge- oder Adams-Test). Bereits ab der Vorsorgeuntersuchung U2 (3.-10. Lebenstag) ist die Untersuchung von Asymmetrien und Schiefhaltung des Bewegungsapparats gefordert. Bei der U8 mit 4 Jahren sogar explizit der Vorbeugetest.
Radiologische Untersuchung
Sollte sich der Verdacht auf eine Skoliose erhärten, werden in der Regel zwei Röntgenbilder von der Wirbelsäule angefertigt. Ein Bild von vorne/hinten und ein Bild von der Seite. Wichtig ist hierbei, dass die gesamte Wirbelsäule auf einmal geröntgt wird und das Röntgen im Stehen erfolgt. Anhand der Röntgenbilder kann ermittelt werden, wo die Skoliose vorliegt und wie stark sie ausgeprägt ist. Ein Maß der Ausprägung ist die Krümmung, die mit dem Cobb-Winkel angegeben wird. Ab einem Cobb-Winkel von 10 Grad spricht man von einer Skoliose.
Als zusätzliche Kontrolle können dreidimensionale Oberflächenlichtvermessungen durchgeführt werden, bei denen die Oberfläche des Rückens vermessen und grafisch dargestellt wird.
Ein neueres Verfahren als Alternative zum klassischen Röntgenbild ist das EOS-Imaging-System (EOS) Es ermöglicht nach aktueller Studienlage eine deutliche Reduktion der Strahelbelastung im Vergleich zu den bisherigen radiologischen Untersuchungsmethoden. Diese Technologie liefert 3D-Bilder des Skeletts des Patienten in einer bisher nur unter hoher Strahlendosis möglichen Art und Weise.
Die Kosten für eine Untersuchung mit dem EOS-Gerät werden nicht von den Krankenkassen übernommen. Die 3D-Bilder zahlt man meistens selbst.
Wenden Sie sich bei Interesse an die Geschäftsstelle des Bundesverbands Skoliose-Selbsthilfe e. V..
