Skoliose führt nicht zwingend zu Schmerzen, sie kann aber zu Beschwerden führen. So kann sie Rückenschmerzen, Kopf- und Nackenschmerzen, aber auch Schmerzen in Armen und Beinen verursachen. 

Oft kann man den Beschwerden bereits durch Sport und Bewegung entgegenwirken, durch die die Rücken- und Rumpfmuskulatur gestärkt wird. Auch Dehnübungen und Entspannungstechniken wirken sich positiv auf die asymmetrisch verkürzten Muskeln aus und helfen damit, Schmerzen zu verringern. Hilft dies nicht ausreichend, gibt es medizinische Möglichkeiten.

Medikamente

Bei Schmerzmedikamenten gilt der Grundsatz: So viel wie nötig, so wenig wie möglich.

Schmerzmedikamente werden nach dem Stufenschema der WHO in Abhängigkeit von Intensität, Qualität und Lokalisation der Schmerzen verordnet.
Die Einstellung auf die Medikamente erfolgt anhand standardisierter Methoden. Dazu gehören auch ein Schmerzfragebogen, die Schmerzgeschichte und der Verlauf. Es ist wichtig, die Dosierung im Laufe der Behandlung regemäßig zu kontrollieren und eventuell anzupassen.

In jedem Falle sollte die Einnahme von Medikamenten immer mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.
Dies gilt in besonderem Maße für Kinder und Jugendliche.

Infiltration

Bei der medizinischen Infiltration werden mit einer dünnen Hohlnadel entzündungshemmende oder schmerzstillende Wirkstoffe in das Wirbelgelenk oder in die Nervenwurzel gespritzt. Hierdurch können Schmerzen, Blockaden und Entzündungen gelindert werden.

Multimodale Schmerztherapie

Die interdisziplinäre multimodale Schmerztherapie (IMST) richtet sich an Patienten mit chronischen Schmerzen, die den Alltag, die Arbeitsfähigkeit und das soziale Leben beeinträchtigen. Von chronischen Schmerzen spricht man, wenn der Schmerz länger als drei bis sechs Monate besteht, seine Warnfunktion (heiße Herdplatte - Hand wegziehen) verliert und dauerhaft anhält. Chronischer Schmerz ist eine eigenständige Krankheit. Das schnerzverarbeitende System des Körpers verändert sich derart, dass es selbst Schmerzsignale erzeugt ("Schmerzgedächtnis").

Die IMST wird stationär oder tagesklinisch über drei oder vier Wochen durchgeführt. Ein interdisziplinäres Team aus Ärzten, Physiotherapeuten, Psychotherapeuten und Pflegepersonal erarbeitet mit dem Patienten eine Strategie zur Bewältigung des Schmerzes. Die Therapie beinhaltet die medikamentöse Behandlung, Physio- und Bewegungstherapie, Psychotherapie, komplementäre Behandlungsmethoden und das Erlernen von Entspannungsverfahren.